Teilnehmende Einrichtung und deren Angebote

Kibu GmbH

Kibu GmbH
 
Ansprechpartner_in
Manuel Schu, Jürgen Bardel
Strasse und Hausnummer
Urweilerstraße 61
Postleitzahl, Ort
66640 Roschberg
Telefonnummer
06857/8479555
Mobile Nummer
01571815141
Homepage
www.kibu-kinderhaus.de
Dachverband
VPK (Verband Privater Träger)
 

Kurzbeschreibung

Die KiBU GmbH ist eine Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung in privater Trägerschaft, welche eine intensivpädagogische, vollstationäre Unterbringung gemäß §§34, 35a SGB VIII anbietet.

Die Wohngruppe BALU versteht sich als intensivpädagogische Einrichtung, welche über sechs Betreuungsplätze für Jungen verfügt und einen mittel- bis langfristigen Lebensraum bietet. Das Aufnahmealter richtet sich an die Altersgruppe von 7 - 12 Jahren (im Einzelfall und nach genauer Prüfung kann davon abgewichen werden), das Betreuungsalter kann sich hierbei, aber bis zur Verselbständigung strecken. 

Präambel:

Der Name unserer Firma Kibu steht für: Kinder brauchen uns!

Kinder Brauchen Uns bei ihrer weiteren Entwicklung. Ihre eigenständige Persönlichkeit wird bedingungslos und wertschätzend angenommen, um sie in ihrer weiteren Entwicklung zu unterstützen.

Kinder Brauchen Uns, um in einem Umfeld zu leben, in dem sie sich wohl und sicher fühlen. Wir schaffen neue Erlebens- und Erfahrungsräume, in denen sie in einem entwicklungsangemessenen Maß mitbestimmen und mitwirken.

Kinder Brauchen Uns, um zu erleben, was es heißt, verlässliche Personen und Strukturen zu haben und dass es sich lohnt, positive Beziehungen dauerhaft einzugehen. Unsere Einrichtung soll ein Zuhause auf Zeit für Kinder sein, welche in ihrem bisherigen Leben bereits schwierigen Herausforderungen und Entwicklungsbelastungen ausgesetzt waren.

Kinder Brauchen Uns, um den Glauben an sich nicht zu verlieren. Ihre bisherigen Biografien sind durch besondere Belastungen und Beziehungsabbrüche geprägt. Wir stärken ihr Selbstbewusstsein, indem wir ihre Stärken in den Vordergrund stellen und sie individuell fördern.

Kinder Brauchen Uns und das verlangt den grundlegenden Verzicht auf missbräuchliche Ausübung von Überlegenheit. Wir müssen uns zu jedem Zeitpunkt dieser Verantwortung bewusst sein und diese gewissenhaft und angemessen ausüben.

Leitbild:

Die Würde der Kinder steht immer im Vordergrund. Jedes Kind wird als menschliches Wesen gewürdigt und in seinen Besonderheiten geachtet. Es geht auch um die Würde der Begleitenden, ganz gleich, ob es die Eltern oder die Mitarbeiter sämtlicher Institutionen sind. Nur wenn sowohl die Kinder als auch wir, die Begleitenden, in ihrer eigenen Persönlichkeit gewürdigt werden, kann Unterstützung gelingen.

Besonderes Augenmerk liegt auf der Würdigung der Beziehungen zwischen den Kindern und uns Begleitpersonen. Jedes vorbelastete Kind in diesem Setting hat Beziehungsverletzungen erlebt, ist allein gelassen, vernachlässigt, unter Umständen auch gequält, geschlagen etc. worden. All das sind Beziehungsverletzungen, die Beziehungswürdigung und -heilung brauchen, was die Grundhaltung unserer Arbeit ausmacht und uns wie ein roter Faden begleitet. Auf systemische Art und Weise verstehen wir Symptome als auffällige Verhaltensweisen der uns anvertrauten Kinder stets als Anlass für Etwas, also erfordert dies unser sinnentschlüsselndes Arbeiten: erkennen, verstehen, handeln. Probleme sind bisherige Lösungsversuche, welche nicht hilf– beziehungsweise erfolgreich gewesen sind. Wir arbeiten veränderungs- und lösungsorientiert unter Wahrung der höchstmöglichen Selbstbestimmung, Autonomie und Partizipation unseres Gegenübers.

Die Beziehungswirksamkeit sehen wir in diesem Zusammenhang als wichtigste Ebene von neuen wirksamen Erfahrungen an. Zu den konstruktiven Beziehungserfahrungen gehört dazu, dass wir Erwachsene die Kinder ernst und uns Zeit für sie nehmen, ihnen zuhören und versuchen, „schräge“ und verletzende Verhaltensweisen zu verstehen. Hier gilt es, unsere Vorstellungen, Befindlichkeiten und Haltungen nicht herauszuhalten, sondern diese den Kindern verständlich zu machen und für sie greifbar und vertrauenswürdig zu sein. Durch die erlebten Erfahrungen müssen wir bereits im Vorfeld damit rechnen, dass sie neuen Beziehungserfahrungen misstrauisch gegenüberstehen und ihre Bereitschaft, sich auf neue Beziehungserfahrungen einzulassen, schwankend sein kann.

 Zielgruppe:

Auf Grundlage der von den Jugendämtern initiierten Hilfeplanung verfügt die „Wohngruppe BALU“ über sechs intensivpädagogisch ausgerichtete Betreuungsplätze, die den Jungen im Alter von 7 – 12 Jahren (Aufnahmealter) mittel- bis langfristig einen Lebensraum bietet. In Ausnahmefällen und nach genauer Prüfung ist eine Aufnahme von jüngeren, bzw. älteren Kindern möglich.

Das stationäre Angebot der Kibu GmbH ist sowohl auf eine regionale als auch überregionale Anfragestruktur ausgerichtet.

Aufgenommen werden Kinder,

  • die aufgrund belastender Lebensumstände in ihrer Herkunftsfamilie sowie anderen (Regel-)Angeboten der stationären Unterbringung nicht adäquat betreut oder erreicht werden können,
  • die einen intensiven Förderbedarf aufweisen und mittel- bis langfristig versorgt und gefördert werden sollen,
  • die unterschiedliche Entwicklungsdefizite aufweisen und
  • denen die Möglichkeit der eigenen Ressourcenerkennung und -entwicklung bisher verwehrt ist.

Voraussetzungen für eine Aufnahme in unsere Intensivwohngemeinschaft ist eine Bereitschaft für absehbare Zeit in unserer Einrichtung leben zu wollen und an den gemeinsamen festgelegten Zielen zu arbeiten sowie sich auf die damit verbundenen alltäglichen Anforderungen einzulassen. Dazu zählt unter anderem:

  • der Besuch einer Bildungsmaßnahme, mindestens jedoch an einer tagestrukturierenden Maßnahme,
  • bei Bedarf an psychiatrischen und therapeutischen Maßnahmen teilzunehmen und
  • die Einnahme der notwendigen Medikamente nicht zu verweigern.

Ziele unserer Arbeit:

Das allem übergeordnete Ziel unserer Arbeit ist die Einlösung des Rechts jeden jungen Menschen auf Förderung und Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit (siehe § 1 SGB VIII).

Daraus ergeben sich die individuellen Erziehungsziele, die im Hilfeplan konkret definiert werden. Grundsätzlich streben wir die Rückführung der jungen Menschen in die Herkunftsfamilie an, wenn dies als möglich im Rahmen der Hilfeplanung erscheint. Wenn dieses nicht realisierbar ist, besteht die Möglichkeit einer langfristigen Unterbringung mit anschließender Verselbständigung.

Für die Umsetzung dieser Langzeitziele streben wir folgende Teilziele an:

  • Kompensation und Überwindung von Entwicklungsdefiziten
  • Förderung der Kommunikationsfähigkeit im verbalen und nonverbalen Bereich
  • Nach Möglichkeit Alternativen zur medikamentösen Behandlung finden
  • Förderung der sozialen und emotionalen Fähigkeiten
  • Förderung von Leistungsbereitschaft und Lernwillen
  • Hinführung zum Schulbesuch und Lernen erlernen
  • Einbeziehung der Eltern, Klärung der Erwartungen und Wünsche der Eltern und Aufzeigen der Ressourcen in der Familie
  • Regelmäßige Elterngespräche, Stärkung der pädagogischen Kompetenzen
  • Klärung der weiteren Lebensperspektive des Kindes
  • Rückführung des Kindes in die Familie

Konzeptionelle Besonderheiten:

Einen hohen Stellenwert widmen wir der Qualität und der ständigen fachlichen Weiterentwicklung des Teams innerhalb der Wohngruppe.

Wir arbeiten mit dem Bezugsbetreuersystem, welcher wöchentliche oder bei Bedarf auch tägliche Reflexionsgespräche mit dem Kind führt. Unterschiedliche pädagogische Methoden sowie die Aufarbeitung therapeutischer Themen werden in den Alltag der Kinder integriert.

Für jedes Kind werden spezifische einzelpädagogische Trainings- und Fördermaßnahmen entwickelt und gleichzeitig individuelle Freiräume gewährleistet.

Wir legen im weiteren großen Wert auf eine sinnvolle Freizeitgestaltung mit Bewegungs-, Sport- und Spielangeboten sowie kreativen und musikalischen Aktivitäten. Wir verfügen über ein breitaufgestelltes Netzwerk, um den Kindern die Möglichkeit zu bieten, eigene Interessen und Stärken zu suchen und zu finden. Neben internen Sport- und Freizeitmöglichkeiten (Radfahren, Schwimmen, Ausflüge, Spieleabende, Themenwochen, etc.) stellt die Integration der Kinder in gesellschaftliche Organisationen im Freizeitbereich ein weiteres Qualitätsmerkmal unserer Einrichtung dar.

Im Sinne unseres  Leitbildes  ist es weiterhin unser Ziel, sich den Eltern so gut es geht zu widmen, beziehungsweise der Kooperation mit allen im jeweils individuellen Beziehungsgefüge bedeutsamen Beteiligten, zum Beispiel auch den Großeltern, Geschwistern, Freunden und bisher wichtigen Bezugspersonen, insofern eine Zusammenarbeit zum Wohle des Kindes möglich ist.

Auf der Grundlage aktueller theoretischer und pädagogischer Erkenntnisse und Theorien orientieren wir uns an folgenden Methoden und Ansätzen, die ständig im Team neu reflektiert und weiterentwickelt werden:

  • Stetige Ermutigung
  • Ressourcen- und lösungsorientierte sozialpädagogische Methoden
  • Individuelle Förderung des Einzelnen entsprechend seiner Kompetenzen und Fähigkeiten
  • Autorität ohne Gewalt nach Haim Omer: Deeskalation und Herstellung von Präsenz und Autorität
  • Blick auf die Bedürfnisse im Sinne der gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg
  • Individuell gestaltbare Rituale als Unterstützung und Förderung von Kontinuität und Gemeinsamkeit
  • Naturorientierte Angebote mit erlebnispädagogischem Anteil, um neue Erfahrungsräume zu eröffnen
  • Partizipation aller Beteiligten
  • Ressourcenorientierte Zusammenarbeit mit den Eltern
  • Maßnahmen konfrontativer Pädagogik wie Akzeptanz und Konfrontation auf der Basis der Beziehungsgrundlage, die auf Vertrauen, Respekt und Sympathie basiert
  • Biographiearbeit und Medienpädagogik
  • Ausrichtung an einem durchdachten sexualpädagogischen Konzept zur Begleitung einer gesunden psychosexuellen Entwicklung jedes einzelnen Kindes